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"Tellerwäscher-Karriere": Vom Heizungsmonteur zum internen Nachfolger eines renommierten Haustechnik-Unternehmens

Autorenbild: JeremieJeremie

Lars Baumgart hat sich vom Servicemonteur zum internen Nachfolger der Brunner Partner Sanitär Heizung AG hochgearbeitet. Es ist eine Geschichte, die zeigt, wie harte Arbeit, Mut und die richtigen Partner den Weg in eine unternehmerische Zukunft ebnen können - ein Paradebeispiel für eine moderne "Tellerwäscher-Karriere”. Wie es dazu kam? Das erfährst du in der Reportage.



Aus der DDR in die Schweiz


Geboren ist Lars in der ehemaligen DDR. Er absolvierte eine Lehre als Heizungsmonteur und arbeitete zunächst in Deutschland. Doch 2007 entschied er sich “aus einer gewissen Langeweile heraus” ein Jobangebot in der Schweiz anzunehmen – ohne zu ahnen, dass damit ein Kapitel begann, das bis heute andauert. “Rückblickend kann ich sagen: Ich bin gekommen, um zu bleiben”, sagt Lars heute.


In der Schweiz fand er nicht nur beruflichen Anschluss, sondern auch ein soziales Umfeld, das ihn unterstützte. 2009 stieg er bei Brunner ein – zunächst als Servicemonteur. Mit grossem Engagement arbeitete er sich im Unternehmen durch verschiedene Positionen hoch – vom Disponenten über Projekt- und Teamleiter bis zum Mitglied der Geschäftsleitung.


Die Chance der internen Nachfolge


2020 kam es zu einem Wendepunkt: Die damalige Gesellschaft ging Konkurs. Doch anstatt das Unternehmen aufzugeben, wurde es neu gegründet. Lars, damals bereits Mitglied der Geschäftsleitung, blieb an Bord und spielte eine entscheidende Rolle im Neuaufbau. Sein Einsatz zahlte sich aus. Im Januar 2023 stieg er zum Co-Geschäftsführer auf. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, dass sich ihm bald eine noch grössere Chance bieten würde.


Als der Eigentümer von Brunner aufgrund seines Alters, seiner Gesundheit und fehlender Nachkommen einen Käufer suchte, stand Lars vor einer lebensverändernden Entscheidung. “Es war keine jahrelang geplante Entscheidung”, gibt er zu. Vielmehr war es eine Chance, die sich ergab – und die er mutig ergriff.


Über einen Mediator kam ENEX ins Spiel. Im September 2024 traf sich Lars mit dem Mediator und ENEX zu einem ersten Gespräch. “Es war ein transparentes Gespräch auf Augenhöhe”, erinnert sich Lars. Rückblickend beschreibt er dieses erste Treffen mit ENEX als entscheidend: “Es hat relativ schnell zwischen uns gematcht.” Die Gespräche gingen weiter, es ging immer mehr um die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Welche strategischen Ideen gab es, wo konnte man sich verbessern? Wo gibt es Angriffspunkte, wo Schwächen im Unternehmen?



Der Balanceakt zwischen Mitarbeiter und Käufer


Was in den nächsten Monaten folgte, beschreibt Lars als eine emotional sehr intensive Zeit, die von einigen schlaflosen Nächten geprägt war. Für Lars war es ein Balanceakt: Einerseits wollte er seine Position als potenzieller Käufer stärken, andererseits musste er seine Rolle als Mitarbeiter wahren. “Ich musste immer aufpassen, dass keine Emotionen geschürt werden”, erzählt er.


Die Verhandlungen waren emotional belastend – sowohl für Lars als auch für den bisherigen Eigentümer. “Es gab Momente, in denen ich dachte, alles könnte scheitern”, gibt Lars offen zu. Doch mit der Unterstützung von ENEX gelang es ihm, die Herausforderungen zu meistern. “ENEX hat mich nicht nur bei den Verhandlungen unterstützt, sondern auch eine Finanzierungslösung ausgearbeitet, die für mich und Brunner tragbar war.”



Mit der Übernahme beginnt ein neues Kapitel


Am 1. Januar 2025 war es schliesslich soweit: Lars übernahm offiziell als Geschäftsinhaber die Brunner Partner Sanitär Heizung AG. Für ihn war dies nicht nur ein beruflicher Meilenstein, sondern auch eine persönliche Erfüllung. “Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben”, sagt Lars heute. Für ihn ist das aber erst der Anfang: “Mein Ziel ist es, das Unternehmen organisch wachsen zu lassen und gleichzeitig unsere starke Unternehmenskultur zu erhalten.”


Lars’ Vision für Brunner ist klar: Das Unternehmen soll seine Werte bewahren und gleichzeitig modern sein. Besonders wichtig ist ihm dabei die Unternehmenskultur – sowohl nach innen als auch nach aussen. “Innerhalb des Unternehmens ist es mir wichtig, dass jeder Mitarbeiter als Mensch gesehen wird”, erklärt Lars. Nach aussen hin möchte er Brunner als modernes Handwerksunternehmen positionieren – weit weg vom veralteten Image vieler Betriebe aus den 1980er Jahren. “Wir wollen zeigen, dass Handwerk attraktiv sein kann”, betont er. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau des Geschäftsbereichs Heizung - ein Bereich, der aufgrund der neuen Umweltgesetzgebung in der Schweiz grosses Potenzial hat.



Lehren aus dem Nachfolgeprozess


Rückblickend zieht Lars eine klare Bilanz: Der Schlüssel zum Erfolg lag in der Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern – in diesem Fall ENEX. “Suche dir die richtigen Partner”, rät er anderen Nachfolgekandidaten. “Und sei dir deiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst.” Für ihn persönlich war die Übernahme eine emotionale Achterbahnfahrt – aber am Ende hat sich jeder Schritt gelohnt.


Lars’ Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass mit Mut zur Veränderung und dem richtigen Netzwerk alles möglich ist. Sein Weg vom langjährigen Mitarbeiter zum internen Nachfolger des Traditionsunternehmens ist inspirierend für andere Nachfolgekandidaten. Mit seiner klaren Vision und seinem Engagement wird Lars nicht nur das Erbe von Brunner bewahren, sondern das Unternehmen auch erfolgreich in eine neue Ära führen.




 

✉ Schreibt uns bei Interesse an Unternehmensnachfolgen: contact@enexgroup.ch

 
 
 

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